Pharao · Ahlden – Die Zahntechniker

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Handwerk 4.0

Man möchte meinen, Digitalisierung spielt sich nur in den Hallen der Großindustrie ab. Doch jeder kennt die Digitalisierung aus seinem eigenen privaten Bereich. Ohne Smartphone, Smarthome, Internet, Social Media, Digitale Navigation geht heute gar nichts mehr. Auch innovative Handwerksbetriebe sehen die Digitalisierung als Chance, sich weiterzuentwickeln. Mit mehr als einer Million Betrieben und 5,3 Millionen Beschäftigten ist das Handwerk das Rückgrat des deutschen Mittelstandes. In seiner jahrhundertelangen Geschichte musste es sich immer wieder anpassen und fortentwickeln, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden.

Die digitale Welt im Handwerk

Stand in der Vergangenheit bei der Erstellung von Zahnersatz noch das Handwerk im Vordergrund, so verdrängen zunehmend digitale Workflows altbewährte handwerkliche Arbeitsprozesse. Wie funktioniert das? Zunächst wird die Mundsituation des Patienten in Form von dreidimensionalen Bildern digital erfasst, in einem Konstruktionsprogramm zur Bearbeitung gespeichert und dann auf den Computerbildschirm projiziert (siehe Bild rechts). So wird die Konstruktion von zahntechnischen Bauteilen, Baugruppen und Hilfsmitteln ermöglicht. Abgespeichert werden diese Daten als sogenannte „STL-Files“ (Surface Tesselation Language).

Daraufhin werden sie an die ausführenden Maschinen, zum Beispiel Fräsmaschinen oder 3D-Drucker, weitergeleitet, welche die konstruierten Geometrien bzw. Werkstücke erstellen.
Bei den Maschinen wird unterschieden zwischen auftragendem Verfahren (3D-Drucker) und abtragendem Verfahren (Fräsmaschine).
Die Innovationsgeschwindigkeit der Soft- und Hardwarehersteller ist beeindruckend hoch, sodass mit weiteren Verfahren zu rechnen ist, die den traditionellen handwerklichen Anteil verdrängen werden.

3D-Druck – Rapid Prototyping

Zukunftsforscher sagen weitreichende Veränderungen unserer zukünftigen Lebens- und Arbeitsweise durch das sogenannte „Rapid Prototyping“-Verfahren voraus. Die Möglichkeiten dieser Technologie in der industriellen und privaten Nutzung sind schier unendlich. So werden auch die Auswirkungen auf unser tägliches Konsumverhalten immens sein.
Bei Rapid Prototyping handelt es sich um Fertigungsverfahren, die mithilfe digitaler Daten und ohne Umwege sowie aufwendige Fertigungsformen die gewünschten Objekte direkt und schnell in Werkstücke umsetzen. Der 3D-Drucker steht für diese Herstellungsart. Dabei wird ein Material so lange maschinell schichtweise aufgetragen, bis ein Ganzes entsteht. Fertiger Zahnersatz lässt sich auf diese Weise noch nicht herstellen. Der Druck von Bauteilen, Komponenten und Hilfsmitteln allerdings ist bereits heute möglich.
Wir von der Pharao Dentaltechnik sind Pioniere auf diesem Gebiet. Mithilfe des 3D-Druckes fertigen wir heute bereits unter anderem Modellstümpfe (siehe Bild), individuelle Abformlöffel, Aufbissschienen und vieles mehr.

Frästechnik

Der Fräsvorgang stellt die Umsetzung virtueller Konstruktionen in den realen Herstellungsprozess dar.

Im Gegensatz zum 3D-Druck, bei dem das Material additiv Schicht für Schicht aufgetragen wird, wird während des Fräsvorgangs, mit Hilfe eines rotierenden Fräskopfes, Material Schicht für Schicht von einem Materialblock abgetragen. Um alle möglichen Geometrien einschließlich Unterschnitte präzise fräsen zu können, bedarf es einer 5-Achs-Simultan-Fräsmaschine. Voraussetzung dafür ist absolute Vibrationsfreiheit. Besonders geeignet ist die bewährte Portalständer-Bauweise. Mit dieser Konstruktion können genauste Werkstücke hergestellt werden. (siehe auch Frästechnik Gamma D202).

Je nach Werkstoff wird entweder Im Nass- oder im Trockenverfahren gefräst.